Bin ich ein Künstler?

 

Ein Erfahrungsbericht aus dem Georg-Scholz-Haus der Kultur

 

von Stefan Goeritz

 

Die gemeinsame Nutzung unseres Hauses mit dem Georg-Scholz-Haus Kunstforum bringt viele praktische Fragestellungen mit sich. Eine davon ist, dass wir einmal in der Woche unser gesamtes Material auf- und dann auch wieder abbauen müssen, was ohne die Hilfe unserer Freiwilligen des Freiwilligen Sozialen Jahres niemals möglich wäre. Dafür sind die Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst um uns herum eine ständige Quelle von Freude und Inspiration!

Und so kommen genau an diesem Ort Gespräche wie dieses zustande...

Am Tisch, beim Üben, C., 5. Klasse; L., 7. Klasse und R., 9. Klasse.

Eine der üblichen initialen Fragen, diesmal von L. an mich: Was soll das da drüben eigentlich sein? Er zeigt auf ein etwa DIN A 5 großes, gerahmtes Kunstwerk an der Wand. Es besteht aus mehren orangeroten, tropfenförmigen Flecken auf einem Blatt Papier, in jedem Fleck ein schwarzer, kleiner Punkt, um die Flecken herum dunkle, transparente Ränder, die wie Fettflecken auf Butterbrotpapier aussehen. Außerdem gibt es mit Filzstift aufgetragene gerade Linien. Das könne er doch auch, meint L. Oh, toll sage ich, das ist ja prima. Dann könne er ja auch irgend etwas kritzeln und es für 100 € verkaufen. Ja genau, sage ich, das heißt, genauer gesagt, du kannst versuchen, es zu verkaufen, denn ob du es verkaufen kannst, entscheiden andere.

Daraufhin entspringt eine Diskussio