Spiel


Die Fähigkeit zu Spielen und das Bedürfnis nach Spiel ist eine anthropologische Grundkonstante, die uns laut Friedrich Schiller erst zu "ganzen" Menschen macht. Spielen ist eine der wunderbarsten, freudvollsten Möglichkeiten, seine Lebenszeit zu verbringen. Spiel fordert und fördert Spontanität, Kreativität, Fantasie, Entdeckerlust, Mut zum Risiko, Aktions- und Reaktionsbereitschaft, Kommunikation. Im intensiven Spiel vergessen wir uns selbst und die Welt um uns herum und tauchen ein in den Flowzustand einer mühelos wirkenden und trotzdem hochkonzentrierten Tätigkeit. Interessanterweise heißt es: Ich spiele ein Instrument, nicht: Ich arbeite oder bediene ein Instrument. Musizieren ist Spiel! Was ist nötig, um eine Musizierlernkultur aufzubauen, bei der das Spiel von Anfang an im Zentrum jeglichen Tuns steht?

 

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Kommentare & Ideen zum Thema "Spiel"


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Kommentare: 1
  • #1

    Gerhard Wolters (Freitag, 18 November 2016 16:34)

    Musikalische Spiele - sie werden meist aufgrund eines speziellen musikalischen Lerninhaltes von der Lehrperson entwickelt.

    Seitdem meine Schülerinnen und Schüler vor mittlerweile fast 15 Jahren selbst einmal damit begonnen haben, jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang bekannte und beliebte "allgemeine" Spiele mit musikalischen Lerninhalten zu füllen, bin ich von diesem Ansatz absolut begeistert!

    Das "Spielen" steht im Fokus der Schüler, nicht der musikalische Lerninhalt. Wer Hüther kennt ("Rettet das Spiel") wird nachvollziehen können, dass das Lernergebnis bei solch "zweckfreiem" Spielen als "sehr vertieft" wahrgenommen werden kann.

    Mittlerweile besitze ich eine ganze Sammlung von Spielen, die äussert variabel sind:
    - je nach Gruppengröße (oder auch EU)
    - Raumbeschaffenheit
    - musikalischem Lerninhalt
    - Lernniveau der Schüler
    - Alters- und Niveaudurchmischung
    - Zeitaufwand
    - u.v.a.m.

    Die Zeit beim Spiel vergeht dabei "wie im Flug", und viele Kinder und Jugendliche merken dabei gar nicht, dass sie in Lernbereichen wie "Rhythmus", "Gehörbildung", "Notennamen lernen" usw. mit einer Ausdauer und Motivation lernen, die jene des "üblichen" Unterrichts bei weitem übertrifft.

    Darum mein Plädoyer für den umgekehrten (eher "unüblichen") Weg, also:
    STATT VOM LERNINHALT ZUM SPIEL
    ÜBER DAS SPIEL ZUM (VERTIEFTEN) LERNINHALT.