Kollegium als Team


Lehrende an Musikschulen führen – mehr noch als Lehrinnen und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen – häufig ein Einzelkämpferdasein. Bedingt durch die vorherrschende Form des Einzelunterrichts, der Unüblichkeit von Co- oder Teamteaching, der vielfach ausschließlichen Präsenz im Musikschulgebäude zum Zwecke des Unterrichtens und der zuweilen über mehrere Standorte verteilten Unterrichtsräume, ist ein regelmäßiger Austausch sowie eine kontinuierliche, auch informelle Kommunikation unter Kolleginnen und Kollegen nur schwer möglich. Dadurch bleiben potenzielle Ressourcen, die durch vermehrten Austausch und gemeinsames Handeln erschlossen werden könnten, ungenutzt. Ein hohes Maß an Identifikation mit der Schule seitens der Lehrenden kann so nicht entstehen, die Berufszufriedenheit leidet. Welche Hebel kann man ansetzen, um dies zu ändern? Wie kann das Kollegium einer Musikschule zu einem echten Team zusammenwachsen, das sich selbst als ein starkes WIR empfindet?

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Kommentare & Ideen zum Thema "Kollegium als Team"


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Kommentare: 3
  • #1

    Olivier Scurio (Freitag, 18 November 2016 15:16)

    Aktiver Einbezug der Lehrenden in den Auswahlprozess von neuen Teammitgliedern wie auch in die entsprechende Schulentwicklung. Regelmässige Teamanlässe und Fachschaftstreffen wie auch die Auseinandersetzung mit verschiedensten Unterrichtsformen. Team-Teaching, fächerübergreifend funktioniert an unserer Schule. Eine Bereicherung für Schüler und Lehrende!

  • #2

    Achim Robold (Freitag, 13 Oktober 2017 16:23)

    Was wir vielleicht falsch machen

    • Wozu Mitverantwortung? Die Leitung regelt doch alles!

    • Wir laden zu unkonkret ein. Mögliche Ziele, Arbeitsaufgaben, Verantwortung werden gar nicht gesehen, weil sie nicht kommuniziert werden.

    • Wir setzen keine Herausforderungen.

    • Die MS ist intern nicht lebendig vernetzt. Unsere FBs sind keine funktionierenden Teams. Keine richtigen Teamleiter, die sich für ihr Team verantwortlich fühlen, keine verbindlichen Teamaufgaben/Teamperspektiven. Nur kleinere Orga-Einheiten.

    • Uns fehlt der Mut, auszusprechen, dass Mitverantwortung, im Team denken, in Neues investieren, nicht bezahlbar ist und weder bezahlt werden kann noch wird.

    • Wir sprechen weder über unsere Träume, stellen keine Visionen zur Disposition, leiten unsere Zeile nicht von unseren Träumen ab. Wir bleiben kommunikativ im Administrativen & Organisatorischen.

    • Unsere Vision ist nicht fasslich und in beliebigen Leitbildern gestrandet. Dem Kollegium ist weder noch bewusst. Wir haben keinen Traum mehr und zappeln nur herum.

    • Wir laden zu wenig ein. Wir ermutigen zu wenig. Wir inspirieren zu wenig.

    • Wir geben zuviel vor, so dass »funktionieren» für den Einzelnen genügt.
    Wie, wenn wir die Ziele gemeinsam vereinbaren und die Wege dorthin den Fachbereichen und anderen Schnittstellenteams überließen?

    • Wir sind hauptsächlich selbst schuld, wenn sich unsere Mitarbeiter gegenüber uns und unserer Schule nicht verbindlich verhalten.

  • #3

    Achim Robold (Freitag, 13 Oktober 2017)

    Musikschulen sind Unternehmen, deren Mitarbeiter sich selten sehen.

    Fachbereiche treffen sich bestenfalls halbjährlich, das Gesamtkollegium 1-2x im Jahr, Schnittstellenteams agieren ohne fließende Absprachen und Integration in Fachbereiche. Zwischen den Meetings findet so gut wie keine Kommunikation statt, die über aktuelle Problemlösungen hinausgeht. Die Mitarbeiter sind nicht in lebendigen, agilen Teams organisiert, die Schulentwicklung läuft entweder direkt über die Leitungsschreibtische (vielleicht noch über einen gerade aktiven QsM-Kreis) oder gar nicht.

    Kurz: Austausch findet nur sporadisch und nur in Meetings statt, sich selbst organisierende, aufeinander bezogene – agile – Teams gibt es eher nicht.

    Fakt: Musikschulen haben einen kleinen Leitungskern mit voneinander unabhängig und isoliert agierenden Außendienstlern.

    Handwerkszeug für eine erste lebendige und offene »Kontaktaufnahme« auf gleicher Augenhöhe sind kostenlose digitale Boards wie »Trello«, die Orts- und zeitunabhängige Kommunikation ermöglichen.