Ideensammlung Musikworkshops

von Zukunftsmusik: Diana Vachtchenko, Johann Petter, Johannes Meis


Teil 1

Dies ist der erste Beitrag einer kleinen Reihe, in der wir euch Ideen vorstellen möchten, die wir in Zusammenarbeit mit Andreas zum Thema Musikworkshops erarbeitet haben. Konkret geht es um Inhalte und mögliche Umsetzungen in den Bereichen:

  1. Einführung in das Hören, Wahrnehmung von Klängen und Musik
  2. Instrumente selber bauen aus nachhaltigen Materialien
  3. Instrumente spielerisch erlernen
  4. Songwriting
  5. Gemeinsames Proben & Ausarbeitung von Details eines selbst geschriebenen Songs

Diese Bereiche werden Teil eines einjährigen Musik- und Filmprojektes für Kinder und Jugendliche von sechs bis sechzehn Jahren sein, das wir zeitnah umsetzen wollen. Unser Anliegen ist es, einen außerschulischen, wertungsfreien Bildungsraum anzubieten, in welchem wir vorrangig Musik-, Medien- und Sozialkompetenzen spielerisch vermitteln. Wir denken, dass die hier vorgestellten Ideen auch in einem anderen musikbezogenem Lernumfeld umgesetzt werden können, und möchten sie daher gern mit euch teilen. Über einen Austausch und möglicherweise Erfahrungen, die Ihr mit diesen oder ähnlichen Inhalten bereits gemacht habt, freuen wir uns sehr. Schreibt uns gern an zukunfts.musik@web.de

 

 

1. Einführung in das Hören, Wahrnehmung von Klängen und Musik

 

a)      Musik bzw. Schall haptisch und optisch wahrnehmen

Dazu können große Boxen und ein basslastiger Song eingesetzt werden, um den Schall vor den Boxen (evtl. mit Gehörschutz) zu spüren. Dreht man die Boxen waagerecht, überzieht sie mit einer Folie und lässt Pulver/ Sand auf der Folie „tänzeln“, wird der Schall zudem sichtbar.

 

b)      Soundwalk

Ein Spaziergang, bei dem geschwiegen wird und gezielt Geräusche und Klänge der Umwelt wahrgenommen werden. Um es noch etwas spannender zu machen, können die Klänge der Umwelt z.B. nach der Hälfte des Weges über ein Mikrophon aufgenommen oder aber live und verstärkt über (abschirmende) Kopfhörer wahrgenommen werden.

 

c)      Verbindung von Emotionen und Musik wahrnehmen

Einstieg über positive Erfahrungen der Gruppenmitglieder im Zusammenhang mit Musik und ihren Lieblingsliedern. Beim Hören der verschiedenen Lieblingslieder der Gruppe können die Teilnehmer ein Schild mit einem Emoji hochhalten, dessen Stimmung sie mit dem laufenden Song verbinden. Es gibt dafür verschiedene Schilder mit bekannten Emojis zur Auswahl. Die Verbalisierung der Emotionen entfällt. Optional können die Teilnehmer anschließend erklären, warum sie sich für diesen oder jenen Emoji entschieden haben.

 

d)      Klänge mit Alltagsgegenständen erzeugen

Dabei können alle Gegenstände in der Umgebung genutzt werden, um einen Klang oder ein Geräusch zu erzeugen. Auch Singen anstatt Reden ist eine Möglichkeit. Im Austausch in der Gruppe können die Klänge/Geräusche und deren Assoziation mit bekannten Sounds besprochen werden.

 

e)      Wahrnehmung von Musik verändern

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Eine erste wäre die Reduktion anderer Sinne als dem Hörsinn, z.B. das Hören eines Songs in einem dunklen Raum oder mit verbundenen Augen. Zweitens kann ein Medium (z.B. eine Werbung mit einem prägnanten Song oder Geräuschen) erst ohne und anschließend mit Ton angesehen werden, um die Wirkung der Musik und der Geräusche wahrzunehmen und einzuordnen. Eine dritte Möglichkeit ist das „Stillespiel“. Dabei soll die Gruppe ein Blatt Papier von Teilnehmer zu Teilnehmer weitergeben, ohne dabei ein Geräusch entstehen zu lassen. Optional kann ein Song zu Beginn des Workshops und nochmal im Anschluss an das Stillespiel abgespielt werden. Beide Male werden die Teilnehmer gebeten, aufzuschreiben, was sie in dem Song hören. Nach dem Stillespiel ist der Hörfokus wahrscheinlich verändert.

 

 

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Zukunftsmusik

(Ein Projekt der Hero Society Leipzig)